Das Pflanzsubstrat bietet unseren wertvollen Solitärpflanzen mehr als nur Halt und abgedunkelte Wurzeln!
Die heute auf dem Markt erhältlichen Erden sind bezüglich ihrer Qualität, vorgesehenen Verwendung und der Anschaffungskosten von unglaublich breiter Diversität. Es liegt auf der Hand, dass die Anforderungen einer Sommerflorbepflanzung an das Pflanzsubstrat nicht mit den Bedürfnissen einer Solitärpflanze - welche über x-Jahre im selben Gefäss verbleiben wird - zu vergleichen sind.
Die zentralen Ansprüche der - uns hier interessierenden - Zimmer- und Kübelpflanzen lassen sich wie folgt umschreiben:
Strukturstabilität - Drainage - Wasserspeicherfähigkeit - Nährstoffpuffer - Langlebigkeit
Mangelnde Strukturstabilität wird durch das augenfällige Zusammenfallen oder Absacken der Erde im Laufe der Zeit wahrgenommen. Das führt zu einer unerwünschten Verdichtung (Versumpfung oder Verschlammung) im unteren Bereich des Pflanzkübels und verunmöglicht dem Gewächs häufig die vollständige Durchwurzelung des zur Verfügung stehenden Erdvolumens. Die damit einhergehende Vernässung des Wurzelbereiches führt zum Absterben der feinen Haarwurzeln und stellt für die Pflanze einen grossen - und vor allem unnötigen - Stress dar, welcher sich im Extremfall lebensbedrohend auswirken kann.
Hochwertige Pflanzsubstrate weisen deshalb einen hohen Anteil an mineralischen Komponenten auf, welche nicht nur für beste Strukturstabilität sorgen, sondern auch den ungehinderten Wasserabfluss (Drainage) gewährleisten.
Die sogenannten Hightech-Erden sorgen durch die Verwendung von kapilarem Material sogar dafür, dass die Feuchtigkeit in der Erde aufsteigen kann (!) und so eine gleichmässige Durchfeuchtung des gesamten Gefässvolumens sichergestellt wird.
Um die Pflanze mit den benötigten Nährstoffen zu versorgen, spielt die Fähigkeit der Erde diese zu speichern und im richtigen Moment pflanzenverfügbar zu machen eine matchentscheidende Rolle.
Da grosse Solitärpflanzen nicht selten fünf und mehr Jahre im selben Gefäss verbleiben, ist es von grosser Bedeutung, dass das Erdsubstrat seine Fähigkeiten langfristig erhalten kann. Der Unterhalt wird auf das gelegentliche Auftoppen (Oberfläche lockern und mit frischer Erde auffüllen) sowie die Zuführung von Düngemitteln beschränkt.
Zusammenfassend lässt sich die Behauptung aufstellen, dass es gelinde gesagt ungeschickt ist, eine hochwertige Solitärpflanze in eine Billigerde zu setzen. So wird nur das gesunde, kräftige Gedeihen und somit auch das langfristige Wohlergehen der Pflanze riskiert!
Zum Vergleich:
Einem Hochleistungsmotor würde auch niemand das billigste Motorenöl einflösen, um damit eine bescheidene Einsparung zu erzielen. Stattdessen wird sich jeder Sachverständige für dasjenige Qualitätsprodukt entscheiden, welches optimal auf sein Agregat abgestimmt ist und die besten Resultate, sowohl in Bezug auf Leistung als auch Langlebigkeit, zu bieten im Stande ist.
