Stand per Mitte April 2007
Auf dem 18.Breitengrad weniger als 100 Meter über dem Meeresspiegel kann man nicht mehr zwischen Sommer und Winter unterscheiden, es gibt keine Jahreszeiten. Selbst eine winterliche 'Kaltfront' bringt die Temperaturen kaum je unter die Marke von 20°C!
Trotzdem wachsen die Pflanzen unterschiedlich stark. In den letzten vier Monaten herrschte Trockenzeit. Nicht dass gar kein Regen fiel, doch die trockenen Phasen zwischen den Regenfällen konnten schon mal ein paar Wochen dauern. Wo die Böden nicht von Vegetation bedeckt und somit der vollen Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, bilden sich tiefe Risse. Die Regenzeit wird wohl schon bald Linderung bringen. Dank den regelmässigen Regengüssen, dem häufiger bedeckten Himmel und der Wärme werden die Pflanzen zum nächsten Wachstumsschritt ansetzen und sich rasant weiterentwickeln.
Nichts desto trotz: Die Entwicklung im Garten während der letzten sechs Monate war einmal mehr eindrücklich um nicht zu sagen spektakulär! Etliche Palmen haben in den lediglich 15 Monaten seit ihrer Pflanzung bereits wieder eine beinahe vollständige Krone ausgebildet. Langsam entwickeln sich beschattete Zonen, das Mikroklima wird ausgeglichener und je länger je mehr können auch die langsamer wachsenden oder schattenbedürftigen Pflanzen Fuss fassen.
Während 14 Tagen pflegen wir den Garten, führen etliche Ergänzungspflanzungen mit teils raren Palmen aus aller Welt aus und setzen weitere Farbakzente mit Blattschmuck- oder Blütenpflanzen. Zudem fliesst viel Energie in die neuen Flächen. Einerseits setzen wir ein paar Dutzend neue bis zu 7 Meter hohe Palmen, andererseits entwickelt sich der Frucht- und Gemüsegarten immer weiter. Nebst Mango finden Avocado, Mespoli (Eriobotryia japonica), Soursap, Lemon Dulce, ein ultimativ scharfer Pfefferstrauch, tropische Kirschen und weitere Aufnahme in der Sammlung.
Diverse nasse Stellen werden mit Drainagen versehen um so das Gelände vor der Versumpfung zu bewahren. Am tiefsten Punkt wird mit den Grabungen für einen See begonnen, an der Ostgrenze entsteht eine imposante Bambushecke. Weiter finden etliche Pflanzen - viele davon stammen aus der eigenen Gärtnerei - einen festen Platz im Gelände um sich von jetzt ab im bestens vorbereiteten Boden zu etablieren.
Die eigene Vermehrung aus Samen fördert tolle Resultate. Dank - mittlerweile mehrjährigen - Bekanntschaften zu verschiedenen Produzenten auf der Insel, gelingt es uns immer wieder auch etliche der raren - teilweise bedrohten - Palmenarten von den grossen Antillen zu erwerben. Die als Jungpflanzen (aus hortikultureller Vermehrung) bezogenen Pflanzen werden in unserer eigenen Gärtnerei umgetopft und weiter kultiviert um beim Erreichen der entsprechenden Grösse ins Freiland ausgepflanzt zu werden.
Die unmittelbar bevorstehende Regensaison wird sich zweifelsfrei positiv auf die weitere Entwicklung der Pflanzen und somit auch des Gartens auswirken.
Das Wachstum der vergangenen sechs Monate dürfte sich wohl in den kommenden - gut beregneten - Monaten nochmals deutlich steigern. Alle sind wir gespannt darauf und freuen uns enorm an der tollen Entwicklung dieses karibischen Projektes!